Das Last Minute-Fotobuch von Kodak - Schritt für Schritt erklärt

Das Fotobuch mit Direktproduktion von Kodak

Ein Fotobuch ist immer ein schönes Geschenk – ob als Mitbringsel, zu Weihnachten oder zum Geburtstag. Blöd nur, wenn man zu spät daran gedacht hat und es erst am Vortag oder gar am gleichen erstellen kann. Dann besteht keine Chance mehr für eine Online-Bestellung – schon alleine wegen der Postlaufzeiten. Da kann nur noch der Druck vor Ort helfen. Beim heimischen Drucker summieren sich bei Fotos jedoch schnell die Kosten für Spezialpapier und Tinte. Auch hat man dann keine professionelle Bindung. Dieses Problem hat Kodak erkannt und bietet dafür mit Sofortdruck-Stationen in Drogeriemärkten und einigen Fotofachgeschäften eine Lösung unter dem Namen „Kodak Fotobuch Sofort“ an. Wir von Fotobuchberater wollten wissen, wie gut diese funktioniert und haben Redakteurin und Fotobuchexpertin Petra Vogt losgeschickt. Hier ihre Erfahrungen:

Start: Schlau machen auf der Website

Mein Sofortbuchprojekt beginnt auf der Kodak-Website. Ich weiß zum Start nicht viel mehr als dass es die Möglichkeit zum Sofortdruck gibt. Also auf zu Google und „Kodak sofort Fotobuch“ eingegeben. Schon der erste Link führt mich direkt auf eine Unterseite bei Kodak, auf der gezeigt wird, wie es funktioniert und was es kostet:

Ich lerne, dass es Bücher in vier verschiedenen Formaten von 15x20cm bis hin zu 20x30cm gibt und die Preise bei 9,99 Euro beginnen. Das sind auch genau die typischen Größen, die ich mir für ein schnelles Verschenkbuch wünschen würde. Ein noch kleineres Minibüchlein wäre auch nett, aber bei 15x20 bzw. 20x20cm sind die Aufnahmen immerhin in einer Größe, wo man sie gut würdigen kann.

Nun muss ich nur noch herausbekommen, wo ich das Buch herstellen lassen kann und wie´s funktioniert. Für die Händlersuche steht eine Suchfunktion mit Postleitzahlen- oder Ortseingabe bereit. In meiner Heimatstadt Hamburg gibt es insgesamt neun Drogeriemärkte, die den Service anbieten (in anderen wie Berlin sind es übrigens deutlich mehr). Für eine Großstadt ist das eher wenig, aber ich habe Glück und finde einen, der nur 3,4 Kilometer bzw. 10 Busminuten entfernt ist. Da er in einer Einkaufsstraße liegt, muss ich keinen nervigen Umweg in Kauf nehmen, sondern kann den Druck quasi nebenbei erledigen lassen. Prima!

Nun muss ich nur noch herausfinden, wie es funktioniert. Diese Frage beantwortet die Website praktischerweise ebenfalls. Es stehen sogar zahlreiche kurze Videos bereit – deren Themen vom Kurzüberblick bis hin zu verschiedenen Aspekten der Buchgestaltung reichen. Ich lerne daraus, dass es eine Software gibt, in der ich das Buch gestalte. Das ist prima und mir deutlich lieber, als am Fotokiosk im Laden länger herumzustehen und mein Buch zu erstellen. Das Programm kann man auf der Kodak-Website auch direkt herunterladen. Später sehe ich im Drogeriemarkt, dass man statt des Downloads auch dort eine kostenlose CD mit dem Gestaltungsprogramm mitnehmen könnte. Da ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß und eine schnelle Internet-Verbindung habe, entscheide ich mich für den Download.

Schritt 2: Software herunterladen

Die Software steht in zwei Varianten bereit: Eine Version für den Ausdruck in einem der dm-Drogeriemärkte und eine für alle weiteren Druckpartner. Bei uns in Hamburg gab es sowieso nur Druckstationen in dm-Märkten, so dass die Entscheidung schnell getroffen ist. Weitere Varianten wie etwa eine Online-Version oder solche für verschiedene Betriebssysteme gibt es nicht. Die Software steht zum Testzeitpunkt nur für Windows zur Verfügung. Immerhin hat sie keine besonderen Anforderungen und begnügt sich sogar mit einer älteren Betriebssystem-Version. Auch heruntergeladen und installiert ist sie schnell. Bei mir läuft sie übrigens auf dem Mac in Parallels anstandslos.

Schritt 3: Buch gestalten

Wie von anderen Fotobuch-Gestaltungsprogrammen gewohnt, startet die Software mit einem Assistenten, der zunächst die Auswahl eines Produkttyps, dann der Buchgröße und schließlich eines Designs anbietet:

Bei den Designs stehen viele Themen vom Geburtstag bis zum Baby zur Auswahl. Allerdings sind die Hintergründe jeweils doch recht auffällig. Das ist eher nicht so mein Fall, aber es gibt auch ein schlichtes namens „klassisch“. Als nächsten Schritt wähle die den Foto-Ordner von der Festplatte, in dem ich die Aufnahmen fürs Buch schon gesammelt habe. Anschließend bietet mir die Software zwei Organisationsschritte an. Im ersten kann ich die Reihenfolge der Bilder festlegen, in nächsten die Zuordnung der Fotos zu Doppelseiten:

Diesen Schritt kenne ich von anderen Assistenten nicht, aber er ist ausgesprochen hilfreich. Da die Bilder noch nicht in ein Layout gesetzt sind, ist das Bewegen schnell erledigt und übersichtlicher als wenn man erst nach der Gestaltung noch Aufnahmen „umziehen“ möchte. Erst anschließend erstellt mir das Kodak-Programm einen Layoutvorschlag:

Der ist schon an vielen Stelle nicht schlecht. Da ich gerne auch selbst ausgefeilte Layouts erstelle, ändere ich noch recht viel. Dazu bietet die Kodak-Software erstaunlich viele Möglichkeiten. Ich hätte eher erwartet, dass es eine Schmalspurversion ist, die für ein schnelles Last Minute-Buch gedacht ist. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Das Programm überzeugt sogar durch einige ausgefallene Funktionen, die sehr nützlich sind und ich mir bei anderen Anbietern auch wünschen würde.

Dies beginnt mit der Möglichkeit zum Tauschen von Fotos zwischen Bildboxen: Man muss nur auf ein kleines Icon mit zwei Pfeilen klicken und dann ein Bild auf den Zielrahmen ziehen. Schon sind sie ausgetauscht. Auch zur Anordnung der Aufnahmen auf einer Seite stellt die Software eine Reihe von Hilfsunktionen bereit wie etwa das Zentrieren aller ausgewählten oder die Möglichkeit, alle mit einem Klick auf eine Linie zu bringen:

Wem selbst das zu mühsam ist, der findet eine Reihe von ansprechenden Layoutvorlagen, die mit einem Klick auf eine Seite angewendet werden können. Für meinen Geschmack hätte es noch ein paar mehr geben können, aber ich bin sehr angetan vom Stil der vorhandenen. Die meisten wirken professionell und sehen sehr gut aus.

Auch die Seitenhindergründe überzeugen mit einigen professionellen Looks. Ein weiteres Plus ist ihre große Anzahl. Sie stehen sogar in mehreren Kategorien bereit (siehe Aufklappmenü am rechten Bildrand, das man leicht übersehen könnte):

Vielfalt und Auswahl aus mehreren Kategorien gibt es auch bei den ClipArts:

Der Look ist allerdings weniger professionell. Aber das ist natürlich auch Geschmackssache. Und man kann ja auch seine eigenen ClipArts als Bilder hereinladen, da die Software als eine der wenigen transparente PNGs unterstützt.

Alles in allem überzeugt mich das Programm sehr und ich habe schnell die Erstellung meines Buches erledigt. Der einzige Minuspunkt zeigt sich beim Speichern: Der Ort auf der Festplatte ist nicht wählbar.

Expertentipp

Petra Vogt
Autorin "Das eigene Fotobuch"

" Damit die eigene Kreation auch bei einem Computer- oder Programmabsturz nicht verloren geht, bietet die Software die Möglichkeit zur automatischen Speicherung in selbst festlegbaren Intervallen. Klicken Sie dazu das Icon „Einstellungen“ an und rufen den Punkt „Automatische Speicherung“ auf:

"

Einen Vorschau-Button vermisse ich, aber vielleicht erscheint der ja, wenn ich den Druckauftrag starte?

Schritt 4: Druckdatei erstellen und prüfen

Nach dem Speichern geht es ans Bestellen. Dazu muss ich eine Druckdatei erstellen, die ich zum Fotokiosk hochladen oder mitnehmen kann. Der entsprechende Button führt mich durch den Prozess. Ich kann dabei wählen, wo ich die Druckdatei ablege (hier besteht nun Flexibilität). Ich lege sie auf einem USB-Stick ab. Später im Drogeriemarkt stelle ich fest, dass ich sogar eine SD-Speicherkarte hätte nehmen können. Das ist prima flexibel. Als positive Überraschung erstellt mir das Programm auch eine Druckvorschau-Datei. Diese wird als PDF angelegt, so dass ich sie zum Korrekturlesen sogar ausdrucken kann:

Damit man sie nicht auf dem heimischen Drucker selbst als Buch ausgeben kann, ist der Schriftzug „Proof“ hinterlegt. Das finde ich völlig OK und nachvollziehbar.

Schritt 5: Druck im Drogeriemarkt

Nachdem ich meine Druckdatei geprüft und für gut befunden habe, geht es auf in den Drogeriemarkt. Die Fotobuch-Ecke ist schnell gefunden, da dort mehrere Bildschirme stehen, von denen schon von weitem der Schriftzug „Das FotobuchSofort“ leuchtet:

Einige sind zwar umlagert, aber ich finde doch noch auf Anhieb eine freie Station. Die Bedienung ist einfach und eine Art Assistent leitet mich durch die Bestellung. Ich stecke meinen USB-Stick an und die Druckdatei wird automatisch gefunden. Ich muss sie nicht mal in der Dateistruktur finden. Der Druck erfolgt jedoch überraschenderweise nicht an dieser Station, sondern ich werde aufgefordert, zu einer speziellen zu gehen.

Dort steht leider gerade ein Mann, der einen Kalender druckt. Er erzählt mir, dass es wohl noch etwas dauern wird, da er gleich mehrere Projekte ausgibt. Nun ja, 10 Tage vor Weihnachten an einem Samstagmittag ist wohl auch der denkbar blödeste Termin für ein solches Projekt. Das hätte ich mir eigentlich vorher denken können. Ich nutze die Zeit und schaue mir die Musterbücher an, die praktischerweise bereitliegen:

Ich betrachte die verschiedenen Einbandfarben und überlege mir schon mal, welchen ich wählen möchte. Sehr bald stellt sich aber heraus, dass der Druck großformatiger Kalender doch recht lange dauert. Der Kunde schätzt, dass es noch etwa mindestens eine halbe Stunde dauern wird. Jetzt bewährt sich, dass die Druckstation mitten in einer Einkaufsstraße liegt. Ich nutze also die Zeit und gehe erst mal shoppen. Ich hoffe nur, dass sich in der Zwischenzeit nicht noch weitere Kunden anstellen und wünsche mir, dass man eine Wartenummer ziehen könnte wie beim Amt.

Nach meiner Einkaufsrunde habe ich aber Glück. Der Kalendermann ist weg und die Druckstation frei. Jetzt ist auch eine freundliche Mitarbeiterin da, die mir zeigt, wie´s geht. Ich muss jedoch sowieso nur meinen Beleg von der Station vorher scannen und schon legt der Drucker los:

Manchmal haben die Blätter allerdings so viel Schwung, dass sie auf dem Boden landen. Gut, dass ich dabei stehe. Auch sind sie offen sichtbar. Sehr private Aufnahmen würde ich also auf diese Weise nicht drucken lassen. Aber sonst ist alles prima und der Druck in meinem Format 15x20 cm recht schnell. Auch macht es Spaß, das Buch quasi wachsen zu sehen. Innerhalb von weniger als 10 Minuten ist der Druck abgeschlossen durch und ich kann mir ein Cover aussuchen. Ich lege mein Titelbild zum Test in die Musterbücher und finde so schnell meinen Favoriten: ein leuchtendes Rot. Ein Mitarbeiter nimmt mein Werk zum Binden mit und ist in weniger als 5 Minuten wieder damit da. Als positive Überraschung hat er einen Geschenkumschlag dabei. Der enthält keine Kodak-Werbung und sieht hochwertig und gut aus:

Ein weiterer Pluspunkt!

Wieder zu Hause schaue ich mir das Buch in Ruhe an: Gut gefällt mir, dass zwischen Cover und der ersten Seite noch ein Schutzblatt aus Plastik liegt. Das wirkt fast ein bisschen so wie die früher bei Alben, ist aber ein viel besserer Schutz. Auch der Druck ist von den Farben her weitgehend gut, tendenziell sind sie eher etwas kräftiger wiedergegeben, was den meisten Betrachtern gut gefällt. Die Bindung nimmt allerdings noch mehr Platz am Rand vom Bild weg als ich mir dachte. Da wäre mein Tipp, schon beim Layout darauf zu achten und einen recht breiten „Sicherheitsbereich“ in der Mitte zu lassen. Hier könnte die Kodak-Software noch etwas besser mit der Anzeige dieses Bereiches unterstützen.

Fazit: Rundum gelungen

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meinem LastMinute-Buch. Kodak hat an mehreren Stellen meine Erwartungen sogar mehr als erfüllt und mit positiven Überraschungen aufgewartet. Ich bin zufrieden und merke mir das Produkt für eilige Fälle.

Preis-Leistungsverhältnis beim Kodak SofortFotobuch

Unter dem Strich ist das Fotobuch gut geworden. Der Preis von 11,99 Euro für ein 15x20cm-Buch mit Leinencover mit Durchblick liegt etwa zwischen dem Preis von Markenanbietern und Discountern. Wenn man die entfallenden Versandkosten einbezieht sogar auf Discounter-Niveau. CEWE, die wir als Markenanbieter immer zum Vergleich heranziehen, hat kein direkt vergleichbares Buch im Programm, aber ein Digitaldruck in ähnlicher Größe mit Hardcover ohne Durchblick hätte dort schon 19,95 Euro gekostet – allerdings für 26 Seiten (mein Kodak-Buch hat 16). Beim Discounter Lidl-Fotos gibt es ebenfalls kein Pendant, aber ein querformatiges Hardcover in ähnlicher Größe hätte dort mit 24 Seiten 11,99 Euro gekostet. Das Preis-Leistungsverhältnis bei Kodak würde ich von daher als sehr gut bewerten.

Beispielseiten des Kodak Fotobuches

Pro und Kontra zum Kodak SofortFotobuch

Pro

• Quasi sofortige Herstellung möglich
• Themenbücher mit vorgefertigten Hintergründen und Layout
• Ansprechende Layoutvorlagen
• vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten in der Software – auch für Fortgeschrittene
• Transparente PNGs möglich
• wertige Verarbeitung des Buches
• Neutrale Geschenkverpackung gibt es kostenlos dazu
• Keine Versandkosten

Contra

• Relativ kleine Auswahl an Formaten
• Anzahl der Layoutvorlagen könnte etwas umfangreicher sein
• Anzeige des Bindungsbereiches in der Mitte könnte klarer sein