familybild ist ein Portal der Foto Online Service GmbH in Lindenberg. Diese wiederum hat ihren Sitz an der gleichen Adresse wie das Großlabor Allcop und auch einer der Geschäftsführer ist identisch. Der mittelständische Betrieb beliefert fast 2.000 Fachhandelskunden mit Fotoprodukten. Über familybild.de sind die Produkte auch für den Endkunden bestellbar. Wir haben ein Fotobuch in einer Testbestellung unter die Lupe genommen.
Über das Portal familybild bin ich eher zufällig gestolpert, weil ich gehört habe, dass sie einen Gestaltungsservice für Fotobücher anbieten. Da ich immer gerne neue Anbieter ausprobiere, wollte ich mir das Angebot näher anschauen. Ein Anlass fürs Fotobuch war schnell gefunden: Ich wollte meinen Eltern ein Buch des neuen Enkels erstellen. Meine Mutter hat immer gerne die Bilder der Familie dabei und das am liebsten in Form eines Fotobuches.
Allgemeines Angebot und Fotobücher bei familybild
Auf der Website von familybild wird zunächst sehr prominent der Gestaltungsservice angeboten:
Ich möchte mein Buch jedoch lieber selbst zusammenstellen.
Expertentipp
" Fotobuch-Gestaltungsservices haben wir hier bei Fotobuchberater in einem großen Test unter die Lupe genommen. Bei familybild agiert der gleiche Dienstleister wie bei Pixpremium im Hintergrund. Dessen Testergebnisse bieten Ihnen also einen Anhaltspunkt für die zu erwartenden Ergebnisse bei familybild.
"
Fotobücher werden prominent im ersten Reiter der Navigation angeboten. Daneben sind offenbar noch Fotogeschenke, Abzüge in klein und als Poster sowie Grußkarten und Wandschmuck im Programm. Vor Weihnachten werden auch eine Reihe spezieller Angebote wie etwa Grußkarten angepriesen. Nebenbei entdecke ich auch spezielle Geschenkbücher, die über Mein-Geschenkbuch.com bestellbar sind. Dabei handelt es sich um weitgehend vorgestaltete Bücher im Stil der im Buchhandel erhältlichen Themenbücher mit Fotos und Sinnsprüchen, z.B. "Für die besten Eltern der Welt", "Schwesterherz Du bist toll" und "Glückstipps". Sie sind mit einer persönlichen Widmung individualisierbar. Dabei kann ein Foto und ein Text im vorgegebenen Layout auf einer eigenen Seite platziert werden:
Das finde ich eine witzige Idee. Allerdings stört mich daran, dass ich nur ein einziges Foto einfügen kann. Für mein Baby-Buch nehme ich dann doch lieber ein klassisches, komplett selbst gestaltbares Produkt. Dazu klicke ich in die Rubrik "Fotobuch".
Fotobücher bei familybild
Die Startseite des Fotobuch-Bereichs zeigt mir zunächst die verfügbaren Größen und Ausstattungen sehr übersichtlich an:
Offenbar hat familybild nur Echtfotobücher im Programm. Digitaldruck scheint gar nicht angeboten zu werden. An Ausstattungsvarianten werden Hard- und Softcover sowie matt und glänzend angeboten. Dabei stehen jeweils die typischen Größen von 20x20cm bis zum opulenten 30 x 45 cm zur Verfügung. Positiv nehme ich wahr, dass die Glanz-Bücher anders als bei anderen Anbietern nicht mehr teurer sind als die matten. Außerdem wird ein RUCK ZUCK-Fotobuch mit 24h-Expressservice offeriert. Das schaue ich mir mal genauer an. Es ist in den 2 Größen 10x15 und 13x19 cm erhältlich und nur in Matt. Dafür kann es bis zu 100 Seiten umfassen - ungewöhnlich dick für ein Echtfotobuch. Ich finde es ganz spannend und klicke auf den Button "Jetzt gestalten". Daraufhin öffnet sich ein Online-Editor. Ich hätte auch eine Software herunterladen können. Das ist mir eigentlich immer etwas sympathischer und ich gehe noch mal zurück.
Gestaltung mit der familybild-Software
Die Software steht nur für Windows zur Verfügung. Das ist für mich jedoch kein Problem, da ich einen entsprechenden Rechner einsetze. Sie ist schnell heruntergeladen und installiert. Ich schaue mir den Webeditor auch noch mal an und stelle fest, dass beide ziemlich identisch sind. Da mir der Browser schon mal eher abstürzt, nehme ich doch die Software.
Im ersten Schritt muss ich mich dort zwischen Abzügen oder Produkten wie Fotobüchern und Fotogeschenken entscheiden. Ich wähle letztere und gelange dann auf eine Übersichtsseite mit den verschiedenen Produktkategorien. Nach Wahl der RUCK ZUCK-Fotobücher muss ich mich noch für eine der beiden Größen entscheiden. Ich nehme die größere. Dann geht es ans Cover. Dafür werden einen Reihe von Vorlagen angeboten:
Obskurerweise finde ich keine, die speziell auf Kinder oder Familien zugeschnitten sind, was ich bei einer Marke "familybild" erwartet hätte. Ich finde die meisten für einen kleinen Jungen eher nicht so passend und entscheide mich deshalb für das vollformatige Coverfoto. Als nächstes soll ich eine Bildauswahl treffen:
Die Bilder werden dann interessanterweise in einen Arbeitsordner kopiert. Das dauert zunächst ein bisschen. Dann bekomme ich die Möglichkeit, die Seitenanzahl festzulegen. Anschließend muss ich nur noch entscheiden, ob ich die Bilder automatisch einfügen lassen will oder manuell. Ich bin immer Fan schneller Lösungen und probiere das automatische Einfügen einfach mal aus. Dabei kann ich die Reihenfolge noch beeinflussen. Ich entscheide mich für eine Sortierung aufsteigend nach Datum. Alternativ stünde auch noch absteigend oder nach Name zur Verfügung. Nach kurzer Zeit ist dann mein Buchlayout erstellt. Im großen und ganzen sieht es nicht schlecht aus. Die Bilder sind meist formatfüllend oder mit geringem Rand angelegt. Allerdings ist dann, wenn zwei Bilder zusammen auf einer Seite gezeigt werden, eines blöd angeschnitten. Hier ein Beispiel:
Aber das kann ich ja korrigieren. Ich gehe dazu Schritt für Schritt durchs Werk. Ich beginne mit der Titelseite. Dort tausche ich einfach das Foto aus. Automatisch gewählt wurde das mit dem jüngsten Datum. Es ist aber gleich auch auf der ersten Innenseite ebenfalls eingefügt. Das finde ich nicht so gut und außerdem gefällt mir ein anderes für den Titel besser. Das Austauschen geht sehr einfach - ich muss das Bild nur auf der Fotoleiste am linken Rand in die Bildbox ziehen.
Nun fehlt nur noch der Text. Eine entsprechende Box ist schon angelegt. Ich klicke hinein und es öffnet sich ein Texteditor.
Dieser weist die üblichen Formatierungsmöglichkeiten auf: Ich kann die Schriftart, -größe, farben und -auszeichung verändern. Als Besonderheit ist es sogar möglich, Text vertikal anzuordnen. Das ist praktisch und habe ich bei anderen noch nicht gesehen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist allerdings, dass der Text im Editor keine Live-Vorschau der Formatierung zeigt. Ändert man etwa die Schriftart, wird diese nur im Layout angepasst, im Editor bleibt sie in Arial. Aber wenn man das weiß, kann man den schwebenden Editor leicht so anordnen, dass man das Ergebnis ebenfalls im Blick hat. Eigentlich ist es sogar ganz praktisch.
Dann geht es schon an die Innenseiten. Die erste Doppelseite gefällt mir in der automatischen Gestaltung schon nicht schlecht, aber ich möchte sie noch ein bisschen ändern. Dazu kann ich die Layoutvorlagen im Reiter "Gestaltung" nutzen oder selbst die Bildboxen vergrößern und verkleinern sowie verschieben. Etwas ungewohnt ist, dass ich zum Verschieben auf die eckigen Randbereiche klicken muss:
Klickt man einfach ins Bild, wird nur der sichtbare Ausschnitt verschoben. Anders als bei den meisten anderen Anbietern kann man ein Bild dabei auch mit Leerraum in der Bildbox verschieben. Immerhin kann man das Foto mit einem einzigen Klick in die Box einpassen lassen.
Auch stehen Buttons zum Zoomen des Bildausschnittes bereit. Per Klick auf den Button "Farbeinstellungen" (kleines Dreieck mit drei farbigen Punkten) öffnet sich ein Bildeditor:
Darin kann man umfangreiche Anpassungen des Fotos vornehmen. So stehen Effekte wie etwa die Umwandlung in Schwarz-Weiß oder Sepia ebenso bereit wie die Optimierung von Kontrast und Helligkeit. Per Klick auf "Weiter" gelangt man wieder zurück in die Layout-Ansicht.
Ich gehe weiter durch die Seiten meines Buches und entdecke nebenbei, dass auf dem gleichnamigen Reiter zahlreiche kindgerechte Hintergründe zur Verfügung stehen:
Es macht Spaß, das Buch damit aufzupeppen. Ich kann sogar eigene hinzufügen.
Expertentipp
" Wenn Sie ein Foto aus dem Reiter "Bilder" einfach auf einen Bereich einer Seite ziehen, wird es ebenfalls automatisch in den Hintergrund gelegt. Das geht noch einfacher und schneller als es in die Hintergründe hochzuladen. "
Wo ich gerade beim Aufpeppen des Buch bin, schaue ich mal noch in den Reiter mit dem Smiley. Dort werden Cliparts und Masken angeboten. Die Masken erzeugen einen schönen freischwebenden Effekt der Fotos. Ich suche für den rückwärtigen Umschlag eine mit kleinen Sternen aus:
Die Cliparts sind dagegen eher weniger mein Geschmack. Immerhin stehen auch dort zahlreiche mit Kindermotiven bereit. Auch kann ich eigene hochladen. Das mache ich und füge ein Entchen in eine Seite sein. Das klappt auch mit einem transparenten PNG anstandslos. Super!
Dann bin ich bestellbereit. Dazu klicke ich auf den Button "Vorschau" am Fuß des Editors. Darin sehe ich, dass sich an einigen Stelle noch weiße Ränder eingeschlichen haben - vermutlich habe ich ein Bild innerhalb der Bildbox verschoben. Das passiert sehr schnell. Ich korrigiere die Probleme. Anschließend klicke ich auf "Bestätigen".
Bestellvorgang bei familybild
Daraufhin erscheint ein Dialog meine Bestellung werde vorbereitet und direkt danach, dass sie geprüft werde. Dann werde ich den Warenkorb weitergeleitet. Verwirrenderweise werden dort als Umfang 11 Seiten angezeigt. Da die Vorschau OK war, gehe ich mal davon aus, dass es sich dabei um Blätter handelt und alles seine Richtigkeit hat. Aber etwas verunsichert bin ich schon. Ich starte den Orderprozess trotzdem mit "Weiter".
Nun muss ich zunächst die Geschäftsbedingungen bestätigen, bevor ich dann Rechnungs- und Lieferanschrift sowie eventuelle Gutscheine eingeben kann:
Beim Klick auf "Weiter" erhalte ich eine Übersicht meiner Bestellung. Interessanterweise sind noch keine Bezahldaten abgefragt worden. Ob der Anbieter auf Rechnung liefert? Vielleicht hätte ich mir doch die AGBs durchlesen sollen... Na ja, ich bestätige die Bestellübersicht und odere mit "Kaufen" mein Buch. Ich erhalte daraufhin einen Warnhinweis das Programm beim anschließenden Hochladen nicht abzubrechen. Allerdings beginnt das Hochladen noch Bestätigung der Hinweise nicht. Ich klicke noch mal sicherheitshalber auf den kleinen Link zum Start der Bestellung. Daraufhin öffnet sich dann auch wirklich ein Upload-Fenster. Die Bilder werden in rasender Geschwindigkeit übertragen und sind schon nach weniger als 2 Minuten beim Anbieter (allerdings nutze ich auch superschnelles Internet).
Infomails und Lieferzeit bei familybild
Nach der Bestellung erhalte ich eine Bestätigungsmail, die mir die Herstellung in 2-3 Tagen verspricht. Ich bin gespannt. Zum Testzeitpunkt ist gerade Vorweihnachtszeit und damit dürfte die Produktion sehr ausgelastet sein. Aber 3 Tage später erhalte ich eine Mail, die mir die Bearbeitung und den Versand ankündigt. In der Tat liegt das Büchlein am übernächsten Tag (ein Sonntag war dazwischen) im Briefkasten. In der Vorweihnachtszeit ist das prima und das Buch wird seinem Namen "RuckZuck-Fotobuch" gerecht.
Transportsicherheit der Verpackung
Das Buch ist in einen recht dünnen Pappumschlag verpackt. Immerhin steht groß drauf, dass es der Briefträger nicht knicken soll. Das hat er auch wirklich nicht gemacht und so hat das Werk keinen Versandschaden erlitten. Dazu dürfte auch die Plastik-Schutzfolie beitragen haben, in die es zusätzlich verpackt ist. Ansonsten liegt noch die Rechnung und ein Überweisungsvordruck bei. Damit hat sich dann auch die Frage nach den Zahlungswegen geklärt.
Material und Foto-Qualität bei familybild
Das Buch ist im großen und ganzen gut verarbeitet. Einzig am rechten Rand des Covers ist die Schnittkante nicht ganz sauber. Die Seiten sind - typisch für ein Echtfotobuch - relativ dick und fühlen sich wertig an. Die Oberfläche ist seidenmatt.
Die Farben sind weitgehend gut wiedergegeben, allerdings sind sie etwas dunkler als am Bildschirm
Digitale Vorlage:
Druck familybild:
Digitale Vorlage:
Druck familybild:
Auf der Rückseite findet sich ein "Ruckzuck-Fotobuch"-Logo. Das war mir schon in der Vorschau aufgefallen. Auch ein Barcode - der dort noch nicht gezeigt wurde - ist aufgedruckt:
Preis-Leistungsverhältnis bei familybild
Unter dem Strich ist das Fotobuch gut geworden. Der Preis von 9,95 Euro für das Buch liegt eher unter dem der sonstigen Markenanbieter. Bei CEWE ist das Format nicht genau so im Programm, aber das "Compact Panorama" mit nur 2 Zentimetern mehr Höhe hätte in der Fotopapier-Version schon 21,95 Euro gekostet (allerdings mit minimal 26 Seiten statt der 20 bei familybild georderten). Beim Discounter Lidl wären für ein Buch mit der gleichen Größe und Ausstattung wie bei familybild jedoch nur 6,75 Euro zu zahlen.
Die Versandkosten liegen mit knapp 3 Euro angenehm niedrig und den leider sonst oft üblichen 5 Euro der Markenanbieter. Das Preis-Leistungsverhältnis würde ich als gut bewerten.
Weitere Autorin: Petra Vogt
